02.10.2025 / Veranstaltungsinformation

Aktionswoche der seelischen Gesundheit 2025 – Berliner Krisendienst lädt zu Veranstaltungen ein

Der Berliner Krisendienst beteiligt sich an der bundesweiten ‚Woche der seelischen Gesundheit‘, die in diesem Jahr vom 10.-20. Oktober stattfindet. Unter dem Motto „Lass Zuversicht wachsen – Psychisch stark in die Zukunft“ lädt das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken ein, sich mit Betroffenen und Fachleuten zu den Themen psychische Erkrankung bzw. Gesundheit auszutauschen.

Der Berliner Krisendienst lädt zu mehreren Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswoche ein:
Zwei interaktive Formate wenden sich dabei an An- und Zugehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. in (suizidalen) Krisen, um zu Entlastung, Sicherheit und Prävention beizutragen.
Daneben wird der BKD in zwei Bezirken auf ‚Märkten der Möglichkeiten‘ vertreten sein, die die bunte Vielfalt gemeindepsychiatrischer Angebote im Bezirk versammeln – alle Bürger:innen im Kiez sind zum Kennenlernen und Austauschen eingeladen.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier:

Wenn Worte Leben retten: Krisen und Suizidgedanken erkennen und Hilfe ermöglichen (Workshop)
13.10.2025, 18:30 – 20:00 Uhr. Ort: Caritas, Große Hamburger Str. 18, Hinterhaus, 2. OG, 10115 Berlin
Veranstalter: Berliner Krisendienst | Berliner Fachstelle Suizidprävention
Wie können wir andere unterstützen, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen?
Dieser Workshop richtet sich an Angehörige, Freund:innen und alle, die sich Sorgen um Menschen in ihrem Umfeld machen.
Sie lernen, Warnzeichen für Suizidalität zu erkennen, über Krisen zu sprechen und welche Hilfsangebote es gibt. Ziel ist es, mehr Sicherheit im Umgang mit dem Thema Suizid zu gewinnen und aktiv zur Prävention beizutragen.
Der Workshop ist auf 15 Teilnehmende begrenzt.
Anmeldung per E-Mail an info@berliner-krisendienst.de
Hier kommen Sie zum Veranstaltungskalender des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit.

Wege zu Zuversicht, Entlastung und Selbstfürsorge für Angehörige von psychisch kranken Menschen (Gesprächsrunde)
Termin 1: 14.10.25, 14 -15.30 Uhr I Termin 2: 16.10.25, 14 -15.30 Uhr (identisches Angebot)
Ort jeweils: Berliner Krisendienst Süd-Ost, Karl-Marx Str. 23, 12043 Berlin
Wenn ein geliebter Mensch psychisch erkrankt, verändert sich oft das ganze Leben – auch für Angehörige. Gefühle wie Überforderung, Schuld oder Hilflosigkeit sind keine Seltenheit. In dieser Veranstaltung möchten wir Sie ermutigen, entlastende Perspektiven einzunehmen, neue Wege im Umgang mit belastenden Situationen zu finden und Ihre eigene Selbstfürsorge nicht aus dem Blick zu verlieren.
Anmeldung bis 13. Oktober per E-Mail an region.sued-ost@berliner-krisendienst.de
Hier kommen Sie zum Veranstaltungskalender des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit.

Psychisch stark in die Zukunft – Markt der Möglichkeiten in Steglitz (Infoveranstaltung)
15.10.2025, 12:00 – 18:00 Uhr
Ort: Ingeborg-Drewitz-Bibliothek, Einkaufscenter Das Schloss, 3. OG, Grunewaldstr. 3, 12165 Berlin
Veranstalter: Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Steglitz-Zehlendorf
Informationen und Vorträge rund um die Möglichkeiten bezirklicher Angebote zum Thema psychische Gesundheit: Berliner Krisendienst – Region Süd-West, Beratungsangebote, Anlaufstellen, Betreutes Wohnen, klinische und außerklinische Behandlung, Möglichkeiten von Arbeit und Beschäftigung, Angebote im Bereich (Psychiatrischer) Pflege stellen sich vor.
Das ganze Programm finden Sie unter diesem Link. Hier kommen Sie zum Veranstaltungskalender des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit.

Markt der Möglichkeiten in Pankow (Infoveranstaltung)
16.10.2025, 14:00 – 18:00 Uhr. Ort: Schönhauser Allee Arcaden, Schönhauser Allee 80, 10439 Berlin
Veranstalter: Gemeindepsychiatrischer Verbund Pankow
Im Bezirk Pankow gibt es vielfältige Beratungs-, Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten. Wir wollen auf diese Vielfalt an Angeboten aufmerksam machen!
Die Stände des Marktes der Möglichkeiten informieren über die verschiedensten Angebote für psychisch erkrankte Menschen. Mit dabei: Gesundheitsamt, Teilhabefachdienst, Berliner Krisendienst – Region Nord, Kontakt- und Beratungsstellen, Angebote des Betreuten Wohnens, Beschäftigungstagestätten, Selbsthilfeanbieter uvm.
Kommen Sie gerne vorbei, um sich zu den einzelnen Angeboten zu informieren und ins Gespräch zu kommen!
Hier kommen Sie zum Veranstaltungskalender des Aktionsbündnis Seelische Gesundheit.

19.09.2025 / Medienspiegel

Der Berliner Krisendienst zu Gast beim Podcast „kopfsache“ – Thema: Krisenbewältigung

Der Berliner Krisendienst war im September zu Gast beim Podcast „kopfsache“ der Journalistin Christina Schwarzkopf. In ihrem Podcast beleuchtet sie alltagspsychologische Themen mit einer Fachperson – ausdrücklich abseits des Ratgeber-Formates. Die aktuelle Folge widmet sich dem Thema Krisenbewältigung und legt den Fokus auf die Perspektive derer, die Unterstützung bei der Krisenbewältigung anbieten: Laura Kiening, Sozialarbeiterin und stellvertretende Leiterin des Berliner Krisendienst – Region West, gibt in dem Gespräch Einblick in ihre Arbeit.

Es geht um die Frage, was Krisen eigentlich sind, in welchen verschiedenen Formen sie im Leben auftauchen können und wie beim Berliner Krisendienst die Beratung dazu aussehen kann.

Wie Christina Schwarzkopf es auf den Punkt bringt: „Krisen können uns alle treffen. Wichtig ist zu wissen, dass man sie nicht alleine durchstehen muss, sondern sich Hilfe suchen kann. Im eigenen Umfeld oder bei spezialisierten Angeboten.“ Unter diesem Link kommen Sie direkt zur Folge des Podcasts „kopfsache“ auf Spotify.

18.09.2025 / Veranstaltungsinformation

Berliner Krisendienst kooperiert mit dem Theaterensemble „The Metafiction Cabaret“ zu Stück über psychische Erkrankungen – neue Vorstellungen im Herbst

Psychische Erkrankungen nehmen rasant zu – gleichzeitig fehlen uns als Gesellschaft oftmals die Worte, um darüber ins Gespräch zu kommen. Kunst kann hier ein zentrales Medium sein, das Schweigen zu überwinden. „The Metafiction Cabaret“ bringt einen Theaterabend über psychische Krisen auf die Bühne und thematisiert die Frage, warum wir in einer offenen Gesellschaft so wenig über seelische Not sprechen. Ihr Stück „Das Ende des Kreises“ lässt Betroffene zu Wort kommen und erzählt echte Geschichten – ungeschönt, poetisch, humorvoll.

Das Stück versteht sich als künstlerischer Beitrag zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und als Einladung, in einen offenen und respektvollen Dialog zu treten. Es richtet sich an Menschen mit eigenen Krisenerfahrungen ebenso wie an Angehörige, Fachleute und eine interessierte Öffentlichkeit.

Der Berliner Krisendienst teilt diese Ziele. Deshalb freuen wir uns über das sensible Aufgreifen der Thematik und die wertvolle Möglichkeit mit „The Metafiction Cabaret“ zusammenzuarbeiten.
Bei den Aufführungen wird es Informationsmaterial zu unserem Angebot geben, damit Betroffene bei Bedarf niedrigschwellig Unterstützung finden. Wie auch schon bei der Premiere im Mai wird ein:e Mitarbeitende:r des Berliner Krisendienst beim anschließenden Publikumsgespräch teilnehmen und für Fragen zu Verfügung stehen – für alle, die das Thema weiterdenken oder vertiefen möchten.
Tickets und weitere Infos finden Sie hier.

„Das Ende des Kreises“ ist eine Produktion von The Metafiction Cabaret und dem Schlossplatztheater c/o Alte Möbelfabrik e.V., gefördert von der Heidehof Stiftung GmbH.

11.09.2025 / Information

Berlin bleibt sozial! Berliner Krisendienst setzt sich auf Protestkundgebung gegen Kürzungen ein

Gemeinsam mit vielen anderen Organisationen, Verbänden und Trägern haben Mitarbeitende des Berliner Krisendienst bei der Protestkundgebung vor dem Abgeordnetenhaus am 11.09.25 gegen die geplanten Kürzungen im sozialen Bereich demonstriert. Die Sorge ist groß, dass die vom Berliner Senat für den nächsten Doppelhaushalt angekündigten Kürzungen das soziale Netz unserer Stadt massiv beschädigen würden, sollten sie zur Umsetzung kommen.

Der Berliner Krisendienst ist von Einsparungen im Haushalt 2026/27 bedroht, die uns beim Personal treffen würden: Dadurch würden uns Klient:innen schlechter erreichen und nicht rechtzeitig Hilfe finden, sondern auf unserem Anrufbeantworter oder in der überlasteten Notaufnahme landen – bei Menschen mit akuten Suizidgedanken, für die unser niedrigschwelliges Angebot extrem wichtig ist, könnte das tödliche Folgen haben.
Wir fordern deshalb eine stabile, langfristige und ausreichende Finanzierung – das heißt mehr Geld statt weniger, um den seit über 25 Jahren bewährten Berliner Krisendienst professionell und verlässlich für die Menschen in Berlin zu erhalten. „Menschen haben Krisen. Berlin hat einen Krisendienst“ – das ist extrem viel Wert für unsere Stadt und muss deshalb auch in Zukunft eine Selbstverständlichkeit bleiben!

Aufgerufen zur Kundgebung anlässlich der ersten Lesung des Haushaltsentwurfs im Abgeordnetenhaus hatte das Bündnis Soziales Berlin.

03.09.2025 / Veranstaltungsinformation

Welttag der Suizidprävention – Berliner Krisendienst beteiligt sich an Aktionstag am 10. September am Breitscheidplatz

Am Welttag der Suizidprävention am 10. September kommen auch in diesem Jahr Menschen zusammen, um eine Welt zu schaffen, in der weniger Menschen durch Suizid sterben. Der Berliner Krisendienst beteiligt sich als Mitglied des Netzwerks für Suizidprävention Berlin an vielfältigen Veranstaltungen zum Aktionstag in und um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Breitscheidplatz, 10789 Berlin.
Im Fokus des Aktionstages, der koordiniert wird durch die Berliner Fachstelle Suizidprävention, stehen in diesem Jahr Suizidhinterbliebene sowie An- und Zugehörige von suizidgefährdeten Menschen. Es wird geschätzt, dass jede suizidale Handlung 135 Personen im nahen Umfeld betrifft, wie Angehörige, Freund:innen, Kolleg:innen. Der Suizid oder die Angst davor stellen eine große Belastung für das Umfeld dar und hinterlassen häufig Gefühle von Verzweiflung, Hilflosigkeit und Ohnmacht.

Nach der Eröffnung des Aktionstages um 16:30 Uhr stellen Hilfsangebote des Netzwerks für Suizidprävention Berlin ihre Angebote an bunten Infoständen auf dem Breitscheidplatz vor. Im weiteren Verlauf des Tages wird es in und um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eine trialogische Podiumsdiskussion zum Thema „Suizidalität im nahen Umfeld“ geben, an der auch ein Experte des Berliner Krisendienst teilnimmt. Am Abend folgen ein Gottesdienst, eine Lesung der Autorin Céline Humm aus ihrem Buch „Suizid – Reden wir darüber“ sowie eine Filmvorführung („Ride don´t hide“). Schirmherrin der Veranstaltung ist die Berliner Gesundheitssenatorin Dr. Ina Czyborra.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich an den Infoständen zu informieren, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam das Schweigen zu brechen. Die zentrale Botschaft des Aktionstages: Es ist lebenswichtig, über Suizid(-gedanken) zu sprechen, das öffentliche Bewusstsein für das Thema zu stärken und vorhandene Hilfsangebote zu kennen, um diese bei Bedarf in Anspruch zu nehmen.
„Der Welttag der Suizidprävention zeigt auf, dass Suizid kein Tabuthema bleiben darf. Wir möchten allen Betroffenen, Angehörigen und Hinterbliebenen zeigen: Sie sind nicht allein, es gibt Verständnis, Hoffnung und Hilfe in dieser schweren Lage. Gleichzeitig machen wir heute darauf aufmerksam, dass es bei niedrigschwelliger Suizidprävention, wie sie der Berliner Krisendienst leistet, um Leben und Tod geht – wir brauchen eine sichere, ausreichende Finanzierung, um diese Aufgabe zu leisten“, sagt Susanne Frerichs, Geschäftsführerin des KBS e.V., einer der sechs Träger des Berliner Krisendienst.

Der Berliner Krisendienst bietet Unterstützung und Beratung durch Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und andere qualifizierte Fachkräfte an neun Standorten in Berlin. Hilfesuchende können sich telefonisch oder persönlich an ihn wenden; zudem ist die Beratung per Video (und in der Region Ost per Mail) möglich. In dringenden Fällen kommen die erfahrenen Berater:innen auch an den Ort der Krise. Wir helfen kurzfristig, kostenlos und auf Wunsch anonym. Sollten Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen oder Sie sich um jemanden in Ihrem Umfeld Sorgen machen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Auch wenn Sie einen Menschen durch Suizid verloren haben, sind wir für Sie da.

Hier finden Sie das ausführliche Programm des Aktionstages auf der Seite der Berliner Fachstelle Suizidprävention.

31.12.2024 / Medienspiegel

radioeins: Interview mit Thore Würger, Leiter Berliner Krisendienst in der Region Süd-Ost – zum Thema Krisen an Silvester (und anderen Tagen)

Gerade die dunkle Jahreszeit, der Weihnachtsstress und die hohen Erwartungen zum Jahreswechsel sind eine Belastungsprobe für viele Berliner und Berlinerinnen. Der Psychologe Thore Würger erklärt im Gespräch mit Kerstin Hermes auf radioeins, dass sich die Feiertage wie Weihnachten und Silvester gar nicht so fundamental vom Rest des Jahres unterscheiden. Wenn man die Feiertage wie Weihnachten oder die Silvesternacht mit einer lauen Sommernacht im Juli vergleicht, dann gibt es sehr viel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede, so der Leiter des Berliner Krisendienstes Süd-Ost. Doch das Ende des Jahres lädt dazu ein, eine Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten. Menschen bilanzieren ihre Erlebnisse und bewerten, ob das Jahr gut oder schlecht war. Diese Reflexion kann Krisen auslösen, besonders wenn die Bilanz negativ ausfällt.

Würger betonte auf radioeins, dass es hilfreich sein kann, Abstand zu gewinnen und sich daran zu erinnern, dass das normale Leben nach den Feiertagen weitergeht. In krisenhaften Situationen geht es darum, die Situation zu vereinfachen und in bewältigbare Teile aufzuteilen.

Hier können Sie das Interview nachhören: https://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/_/silvester-krise-krisennotdienst.html 

05.12.2024 / Information

Berliner Krisendienst bezieht Stellung zum Entwurf eines Suizidpräventionsgesetzes

Am 28. November 2024 hat das Bundesministerium für Gesundheit einen Entwurf für das Gesetz zur Stärkung der nationalen Suizidprävention (Suizidpräventionsgesetz) vorgelegt. Der Berliner Krisendienst hat sich am Beteiligungsverfahren von Verbänden und Vereinen zu dem Gesetzesentwurf beteiligt:

Der Berliner Krisendienst befürwortet die gesetzliche Verankerung der Suizidprävention und die damit verbundenen Ziele, die Rahmenbedingungen für eine effektive Suizidprävention nachhaltig abzusichern, das Stigma und die Tabuisierung psychischer Erkrankungen zu bekämpfen und die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren. Die geplanten Maßnahmen unterstützt der Berliner Krisendienst im Wesentlichen. Folgende Punkte müssen aus unserer Sicht in der Ausarbeitung und Umsetzung des Suizidpräventionsgesetzes sichergestellt werden:

  • Wir befürworten, dass der Gesetzesentwurf die suizidpräventiven Versorgungsstrukturen in chronologischen Hilfeketten denkt und den Krisendiensten für die Prävention von Suiziden und Suizidalität einen hohen Stellenwert beimisst
  • Wir begrüßen, dass die Einrichtung einer zentralen Hotline-Nummer laut Gesetzesentwurf nicht ohne das flächendeckende Vorhandensein regionaler niedrigschwelliger Krisendienste denkbar ist
  • Für den Aufbau regionaler Krisendienste verweisen wir auf die Best Practice-Empfehlungen der Krisendienste in Deutschland
  • Gleiches erachten wir als notwendig für die Einrichtung einer nationalen Koordinierungsstelle Suizidprävention: Auch hier sehen wir das Erfordernis regionaler Koordinierungsstellen, die mit der Koordinierungsstelle auf Bundesebene interagieren müssen
  • Als notwendige Grundlage einer funktionierenden Suizidprävention fordern wir die stabile, langfristige und auskömmliche Weiterfinanzierung bestehender und bewährter Angebote

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

04.10.2024 / Pressemitteilung

25 Jahre Berliner Krisendienst – ein Berliner Erfolgsmodell mit Zukunft

Ob Überlastung, Ängste oder Suizidgedanken – seit 25 Jahren ist der Berliner Krisendienst an 365 Tagen im Jahr für Menschen in akuten Lebenskrisen da. Mehr als 90.000 Mal im Jahr nutzen die Berlinerinnen und Berliner dieses Angebot. Unter dem Motto „Ein Berliner Erfolgsmodell mit Zukunft“ beleuchtete der Berliner Krisendienst bei seiner Jubiläumsveranstaltung am 11. Oktober 2024 Wurzeln, Weiterentwicklungen und zukünftige Herausforderungen der Krisenversorgung in Berlin.

Das Angebot des Berliner Krisendienstes hat sich seit seiner Gründung im Oktober 1999 in vielfacher Hinsicht bewährt, wie an den stetig steigenden Kontaktzahlen deutlich wird: Während es im Jahr 2000 rund 23.500 Kontakte waren, lag die Inanspruchnahme im Jahr 2012 bei über 60.900 Kontakten und im vergangenen Jahr 2023 bei über 91.500 Kontakten.

Getreu dem Leitsatz „Menschen haben Krisen. Berlin hat einen Krisendienst“ ist die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen dem Berliner Krisendienst auch im Jahr 2024 weiterhin ein wichtiges Anliegen. „Wir erleben tagtäglich, dass jeder Mensch in eine Krise oder einen psychischen Ausnahmezustand geraten kann. Die Sorge vor Diskriminierung und Verurteilung darf Betroffene nicht davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen – dafür setzen wir uns auch in Zukunft ein, damit Prävention gelingen kann“, sagt Christina Gloth, Geschäftsführerin der Platane19 gGmbH, einer der Träger des Berliner Krisendienst.

Die Trägergemeinschaft des Berliner Krisendienstes hat in den vergangenen Jahren ihrerseits flexibel auf aktuelle Krisen reagiert:

  • während der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war der Berliner Krisendienst durchgängig erreichbar und bewies einmal mehr seine Zuverlässigkeit – woran sich die Resilienz der über die Jahre gewachsenen und weiterentwickelten Struktur zeigt.
  • Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022 wurde kurzfristig ein Sonderprojekt für Geflüchtete in Krisensituationen geschaffen, das muttersprachliche Beratung durch ukrainisch- bzw. russischsprachige psychosoziale Fachkräfte bot.
  • Der Berliner Krisendienst beschäftigt sich intensiv mit Blended Counseling und bietet seit 2023 Videoberatung sowie – in einer der sechs Regionen als Modellregion – Mailberatung an.

Neben dem niedrigschwelligen Zugang und der Offenheit für verschiedenste Krisenanlässe stellt die (bezirkliche) Vernetzung mit anderen Einrichtungen ein wichtiges Prinzip dar. Auch das Netzwerk hat sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt und verändert – wichtige Kooperationspartner:innen des Berliner Krisendienstes sind u.a. psychosoziale Angebote und Einrichtungen der Gemeindepsychiatrie, der Hilfen für Menschen mit Behinderung, der Migrations- und Geflüchtetenarbeit sowie Kliniken. Fachlich zentral ist das Berliner Netzwerk Suizidprävention, in dem sich der Berliner Krisendienst mit seiner langjährigen Expertise seit Beginn aktiv engagiert.

„Berlin hat seit 25 Jahren eine professionelle, flächendeckende Krisenversorgung, die sich viele andere Bundesländer noch wünschen – das wird besonders deutlich angesichts der aktuellen Entwicklungen zur Suizidprävention auf Bundesebene. Wir fordern, dass die Etablierung einer bundesweit zentralen Krisen-Notrufnummer die regionalen Krisendienste der Länder und Kommunen nicht gefährden darf“, sagt Frank Petratschek, Trägervertreter der Caritas Berlin, einer der Träger des Berliner Krisendienst.

11.09.2024 / Medienspiegel

rbb|24: Interview mit Dr. Winfried Glatz, Mitarbeiter des Berliner Krisendienst in der Region Nord – zum Thema Suizidprävention

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die International Association for Suicide Prevention (IASP) haben 2003 erstmals den 10. September als „Welttag der Suizidprävention“ ausgerufen. Er soll dazu dienen, Menschen mit Suizidgedanken Auswege aufzuzeigen. Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zeigen, dass es in der Region seit 2017 mehr Suizide gibt.

Winfried Glatz arbeitet für den Krisendienst Berlin-Pankow und Reinickendorf. Im Gespräch mit Anna Bordel von rbb|24 zeigt er Möglichkeiten auf, die Betroffene zum Umdenken bringen können und betont: „Kaum ein Mensch hat den Wunsch, sich zu töten. Sondern eher: Ich möchte so nicht mehr leben“.

Hier können Sie das Interview nachlesen: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/09/berlin-suizidalitaet-krisendienst-pankow-interview.html 

01.07.2024 / Information

Berliner Krisendienst fordert Suizidpräventionsgesetz

Am 1. Juli 2024 hat sich der Berliner Krisendienst an der von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention veranstalteten Mahnwache vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) beteiligt. Ein breites Bündnis verschiedener Akteur:innen der Suizidprävention hat mit dieser Aktion die Forderung an das BMG bekräftigt, die Suizidprävention gesetzlich zu verankern. Die Vorlage eines Suizidpräventionsgesetzes war mit breiter Mehrheit der Bundestagsabgeordneten im Juli letzten Jahres abgestimmt worden. Als Zeitrahmen war hierfür der 30. Juni 2024 vorgesehen. Im Mai 2024 hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zwar eine nationale Suizidpräventionsstrategie vorgestellt. Die Ausgestaltung eines Suizidpräventionsgesetzes steht allerdings weiterhin aus und ist zwingend notwendig, damit die Maßnahmen der Suizidpräventionsstrategie umgesetzt und dafür nötige finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Aus Sicht des Berliner Krisendienstes müssen folgende Punkte in der Ausarbeitung und Umsetzung der Strategie bzw. des Suizidpräventionsgesetztes sichergestellt werden:

  • Der bundesweite Auf- und Ausbau und die flächendecke Etablierung psychosozialer Krisendienste mit einer 24/7 – Erreichbarkeit in den Ländern und Kommunen ist dringend notwendig. Andernfalls läuft die vorgesehene zentrale Notrufnummer ins Leere. Die Krisenversorgung ist aktuell in den Bundesländern sehr unterschiedlich aufgestellt. So sind z.B. Krisendienste nicht flächendeckend verfügbar und nur wenige der vorhandenen Krisendienste sind rund um die Uhr erreichbar.
  • Die Etablierung einer zentralen Krisendienst-Notrufnummer darf die Krisendienste der Länder und Kommunen in keiner Weise gefährden. Die Weiterleitung und Aufschaltung der nationalen Nummer auf die lokalen Krisendienste muss möglich sein. In Bundesländern und Kommunen, in denen diese lokale Struktur nicht vorhanden ist, müssen Alternativen gefunden werden.
  • Die regionale Vernetzung bestehender Hilfsangebote und die Transparenz dieser Angebote für die Bürgerinnen und Bürger ist essentiell, damit Suizidprävention für alle Betroffenengruppen vor Ort greifen kann. Dringend empfehlenswert ist der Aufbau regionaler bzw. kommunaler Netzwerke für Suizidprävention, wie es z.B. in Berlin bereits seit 2017 besteht.
  • Der Anspruch der Strategie, keine Doppelstrukturen aufzubauen, sondern bestehende Strukturen zu nutzen und zu fördern, ist konkret einzulösen und wird über den Erfolg der Strategie für die Verbesserung der Suizidprävention in Deutschland entscheiden.
  • Der Berliner Krisendienst steht für Austausch und Unterstützung bei der Entwicklung und beim Aufbau neuer Strukturen zur Verfügung. In Einzelfällen bestehen solche bilateralen Kontakte bereits. Darüber hinaus besteht ein kollegialer Austausch im Netzwerk „Krisendienste in Deutschland“, das aktuell vom Berliner Krisendienst koordiniert wird.
  • Als notwendige Grundlage einer funktionierenden Suizidprävention fordern wir die stabile, langfristige und auskömmliche Weiterfinanzierung bestehender und bewährter Angebote.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

 

04.03.2024 / Medienspiegel

Der Berliner Krisendienst erneut zu Gast beim Podcast „Gesundheit im Dialog“ – Thema: Suizid

Der Berliner Krisendienst war am 01. März 2024 erneut zu Gast beim Podcast „Gesundheit im Dialog“ des Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin. Mit dem Podcast informiert die QPK, Organisationseinheit für Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, über gesundheitsförderliche Projekte und Angebote im Bezirk und über die verschiedenen Arbeitsbereiche des „Öffentlichen Gesundheitsdienstes“ und der Abteilung Jugend und Gesundheit.

Benjamin Ochel (Leiter Berliner Krisendienst – Region Ost) und Christina Gloth (Geschäftsführerin der Platane 19 gGmbH) waren bereits im November 2023 zu Gast beim Podcast, um über das niederschwellige, regional organisierte Angebot des Berliner Krisendienstes zu berichten. In der aktuellen Folge vertiefen sie im Gespräch mit David Deter, Leiter der QPK Charlottenburg-Wilmersdorf, das wichtige Thema Suizidalität.

Es geht um konkrete Fragen der Suizidprävention wie: was tun die Fachkräfte des Berliner Krisendienstes, um Menschen mit suizidalen Gedanken zu begleiten? Wie kann eine Krisenintervention im Fall von akuter Suizidalität ablaufen? Welche weit verbreitete Mythen in Bezug auf Suizidalität spielen eine Rolle im Umgang mit suizidgefährdeten Menschen? Und wie kann man als Angehörige:r einen nahestehenden Menschen unterstützen, um den man sich Sorgen macht?

Unter diesem Link kommen Sie direkt zur Folge 25 des Podcasts – „‚#25 Der Berliner Krisendienst“: https://g.podigee.io/25-berliner-krisendienst

Zur vorherigen Podcast-Folge „‚#25 Der Berliner Krisendienst“ kommen Sie hier: https://g.podigee.io/25-berliner-krisendienst

25.09.2023 / Information

Berliner Krisendienst bietet jetzt auch Videoberatung an

Der Berliner Krisendienst hat als neuen Kontaktweg die Onlineberatung per Video eingeführt. Zusätzlich zu den bestehenden und bekannten Beratungskanälen – telefonisch und persönlich – wird damit an allen Standorten des Krisendienstes eine wichtige, digitale Ergänzung zur Kontaktaufnahme für Ratsuchende geschaffen. In der Region Ost gehört darüber hinaus auch die Beratung per E-Mail zum Angebot.

„Wir freuen uns, den Ratsuchenden ab sofort berlinweit eine weitere Möglichkeit der Kontaktaufnahme anbieten zu können. Mit der Videoberatung können mehr Menschen professionelle Unterstützung durch den Berliner Krisendienst in Anspruch nehmen“, sagt Benjamin Ochel, Leiter der Region Ost.
Die Videoberatung ist geeignet für alle Menschen, die – aus verschiedensten Gründen – einen virtuellen Kontaktweg vorziehen. Immobilität, Krankheit, weite Entfernungen, aber auch soziale Ängste in der Öffentlichkeit oder Betreuungsverantwortung für Angehörige zuhause können eine Hürde darstellen, den Krisendienst persönlich aufzusuchen oder anzurufen.

Die Beratungsplattform ist sicher, barrierefrei und auch anonym nutzbar. Datenschutz und Schweigepflicht werden bei der Beratung im virtuellen Raum stets gewahrt. Ratsuchende können über das Online-Buchungssystem zeitnah, kostenfrei und in verschiedenen Fremdsprachen einen Beratungstermin wählen. Auf Wunsch ist ein Wechsel in die analogen Beratungssettings bei weiteren Gesprächsterminen flexibel möglich.

Den Link zur Videoberatung finden Sie auf der Seite der jeweiligen Region.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Videoberatung nicht geeignet ist für Krisensituationen mit ganz akutem Handlungsbedarf, d.h. in Fällen von Selbst- oder Fremdgefährdung. Bitte nehmen Sie in diesem Fall telefonisch oder persönlich Kontakt auf.

Alle Standorte auf der Berlin-Karte
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